Am 26. April 1979 tauchte er aus der Tiefe des Zwischenahner Meeres auf und gelangte sprunghaft in die Schlagzeilen der nationalen und internationalen Presse: der legendäre Wels. Er machte Bad Zwischenahn schlagartig bis weit über die Grenzen Norddeutschlands bekannt. 3,50 Meter soll er lang gewesen sein und wie ein Ungeheuer ausgesehen haben. Die Schlagzeile, der Wels habe einen Hund bei lebendigem Leibe verschluckt, entpuppte sich jedoch als Falschmeldung einer deutschen Boulevard-Zeitung. In Bad Zwischenahn weiß jeder um die Legende des Zwischenahner Welses. Einige haben ihn gesehen, andere hat er geküsst und alle sagen, er sei riesengroß. Keiner aber kann mit Bestimmtheit sagen, wie alt er ist und wie er ins Zwischenahner Meer gelangte. All jenen sei an dieser Stelle die ultimative Wahrheit anvertraut:
In uralter Zeit gab es mitten im Zwischenahner Meer eine Insel, auf der ein prunkvolles Schloss gebaut war. Hier residierte der Junker Alwin, ein bärtiger Hüne mit rotblondem Haar und edlem Gemüt. Seine größte Leidenschaft war neben dem Fischen das Frollein von Oldenburg. Die aber war dem Zaren versprochen und obwohl sie genauso tiefe Zuneigung zu Alwin empfand, musste sie im Alter von 21 Jahren an den Hof nach Petersburg ziehen, um an der Seite ihres Gatten zu leben. In der Nacht des Abschieds schwor der enttäuschte Junker seiner Liebsten ewige Treue und dass er nie im Leben wieder seine Insel verlassen werde. In den folgenden Jahren voller Einsamkeit und Gram vollzog sich an der Statur des Junkers eine seltsame Veränderung, und in einer apokalyptischen Gewitternacht genau fünf Jahre nach der leidvollen Trennung hatte er sich in einen großen Wels verwandelt. Unter Donner und Blitzen versank gurgelnd die ganze Insel samt Schloss in den Fluten des tobenden Meeres. Als am Morgen danach die Septembersonne wieder schien, konnten die staunenden Fischer nur noch ein silbernes Funkeln tief am Meeresboden ausmachen.
Das alles ist lange her und fast vergessen. Nachts aber, wenn sich der Mond besonders rund im See spiegelt, halten oft die Frösche in ihrem Gesang inne, legen Reiher und Schwäne ehrfurchtsvoll ihre Flügel an. Dann gleitet ein uralter großer Wels mit rotem Bart laut- und scheinbar ziellos majestätisch an der Oberfläche seines Reiches dahin. Er ist der aufmerksame Beschützer der Jungfrauen, die hier des Nachts ein scheues Bad nehmen. Und wenn an heißen Sommertagen sich an den Ufern die Lebensfreude ein feuchtes Stelldichein gibt, schläft im Palast der Tiefe nicht Monster oder Fisch, sondern die treue Seele aus tausendundeiner Vollmondnacht.
In uralter Zeit gab es mitten im Zwischenahner Meer eine Insel, auf der ein prunkvolles Schloss gebaut war. Hier residierte der Junker Alwin, ein bärtiger Hüne mit rotblondem Haar und edlem Gemüt. Seine größte Leidenschaft war neben dem Fischen das Frollein von Oldenburg. Die aber war dem Zaren versprochen und obwohl sie genauso tiefe Zuneigung zu Alwin empfand, musste sie im Alter von 21 Jahren an den Hof nach Petersburg ziehen, um an der Seite ihres Gatten zu leben. In der Nacht des Abschieds schwor der enttäuschte Junker seiner Liebsten ewige Treue und dass er nie im Leben wieder seine Insel verlassen werde. In den folgenden Jahren voller Einsamkeit und Gram vollzog sich an der Statur des Junkers eine seltsame Veränderung, und in einer apokalyptischen Gewitternacht genau fünf Jahre nach der leidvollen Trennung hatte er sich in einen großen Wels verwandelt. Unter Donner und Blitzen versank gurgelnd die ganze Insel samt Schloss in den Fluten des tobenden Meeres. Als am Morgen danach die Septembersonne wieder schien, konnten die staunenden Fischer nur noch ein silbernes Funkeln tief am Meeresboden ausmachen.
Das alles ist lange her und fast vergessen. Nachts aber, wenn sich der Mond besonders rund im See spiegelt, halten oft die Frösche in ihrem Gesang inne, legen Reiher und Schwäne ehrfurchtsvoll ihre Flügel an. Dann gleitet ein uralter großer Wels mit rotem Bart laut- und scheinbar ziellos majestätisch an der Oberfläche seines Reiches dahin. Er ist der aufmerksame Beschützer der Jungfrauen, die hier des Nachts ein scheues Bad nehmen. Und wenn an heißen Sommertagen sich an den Ufern die Lebensfreude ein feuchtes Stelldichein gibt, schläft im Palast der Tiefe nicht Monster oder Fisch, sondern die treue Seele aus tausendundeiner Vollmondnacht.
Gut zu wissen
Öffnungszeiten
Die Hörstation ist ganzjährig jederzeit zugänglich.
Preisinformationen
Die Hörstation ist kostenfrei.
Eignung
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für Schulklassen
für Individualgäste
Senioren geeignet
für Kinder (jedes Alter)
Organisation